Der chinesische Nostradamus 2025: das sagt das Mutter-Erde-Orakel über das Jahr der Holz-Schlange
Das chinesische Kalendersystem ist aufgrund seines zyklischen Konzepts auf allen Zeitebenen geradezu prädestiniert für Zukunftsvorhersagen. Folgerichtig gibt es eine ganze Reihe an Literatur aus dem kaiserlichen China, das sich mit Prognosen befasst.
Davon gehört das Di Mu Jing zu einem der bekanntesten Texte, die in Anlehnung an den berühmten französischen Seher Michel de Nostredame einem „chinesischen Nostradamus“ zugeschrieben werden. Dieser Ehrentitel wurde tatsächlich auch auf andere Prognosetexte angewendet.
Was das Di Mu Jing, zu Deutsch „Mutter-Erde-Orakel“, mit dem westlichen Autor gemeinsam hat, ist seine Formulierung in Versform. Es handelt sich um eine Sammlung von Gedichten zu jeder der 60 möglichen Jahreskonstellationen.
Für die Konstellation der Holz-Schlange 2025 (chinesisch 乙巳 YiSi) wird Folgendes vorausgesagt:
Hier geht es zur Textquelle.
Pin-Yin-Umschrift:
Yĭsì nián
Shī yuē:
Tàisuì yĭsì nián, gāo xià hémiáo cuì. Chūn xià duō piāoliú, qiūdōng wŭgŭ fēng.
Dòu mài měi yàn qí, sāng zhè yì wú chŭ. Tiān chóng kuāng nèi zŏu, cán niáng kū yè kōng.
Sīmián bù shàng chèng, pǐ bó jià gèng gāo.
Bŭ yuē:
Shétóu zhí suìchū, gǔ shí yíng yǒuyú. Zăo hé mò lìng wăn, cán yì mò lìng chí.
Xiàjì màimiáo xiù, sān dōng chéng shí féi.
Meine Übersetzung:
Holz-Drachen-Jahr
Das Gedicht sagt:
Im YiSi-Jahr, bei hoch und niedrig/im Hochland und in den Niederungen sind die Getreidesetzlinge türkisgrün. Im Frühling und Sommer gibt es viel treiben/schwimmen und fließen [Überschwemmungen], im Herbst und Winter sind die fünf Getreidesorten üppig.
Bohnen und Weizen gedeihen in den Staaten Yan und Qi, Maulbeeren und chinesische Datteln kommen Wu und Chu zugute. Die Seidenraupen kriechen im Korb, die Seidenraupenmutter weint, weil die Blätter leer sind.
Seide und Baumwolle sind nicht auf der Waage [lassen sich nicht aufwiegen], der Preis für Stoffe ist noch höher.
Das Orakel sagt:
Schlangenkopf steht am Jahresanfang, Getreide wird gegessen und es bleibt genug übrig. Frühlingshirse nicht zu spät pflanzen, die Seidenraupen auch nicht zu spät bestellen.
In der Sommerzeit sind Weizensetzlinge prächtig, in den drei Wintern wird die Ernte üppig und fruchtbar.
Der Text bezieht sich nur auf die Elemente-Kombination des Jahres, das heißt auf die Jahressäule der Holz-Schlange:
Auf den ersten Blick klingt es sehr positiv, was die Ernte anbelangt, denn in den höheren und tieferen Lagen gedeiht das Getreide.
Allerdings wird auf Überschwemmungen im Frühling und Herbst hingewiesen. Diese scheinen jedoch nicht die Ernte zu beeinträchtigen, denn es heißt, dass das Getreide üppig ist im Herbst und Winter. Somit ist eine gute Ernte zu erwarten.
Weiter heißt es, dass Bohnen und Weizen in den Staaten Yan (燕) und Qi (齊) gedeihen und Maulbeeren und chinesische Datteln in den Staaten Wu (吳) und Chu (楚). Hierbei handelt es sich um Staaten aus dem alten Stammland China zur Entstehungszeit des Gedichts.
Doch nun kommt eine maßgebliche Einschränkung: Die Seidenraupenmutter, d. h. die Frau, die sich um die Raupenzucht kümmert (früher war die Seidenraupenpflege Frauensache), weint, weil die Blätter leer sind. Das heißt, es wachsen keine Seidenraupen und somit gibt es auch keine Seide. Übertragen bedeutet es, dass der Handel leidet und es hier Engpässe gibt.
So heißt es weiter, dass Seide und Baumwolle nicht auf der Waage sind bzw. sich nicht aufwiegen lassen. Das heißt, sie sind aufgrund von wenig Angebot und hoher Nachfrage teuer. Der Preis für Stoffe soll sogar noch höher sein. Wir können somit darauf schließen, dass die Preise für Rohstoffe im Jahr der Holz-Schlange steigen und die weiterverarbeitenden Produkte noch teurer werden. Dies ist ein Hinweis auf eine anhaltende Inflation.
Der Orakelspruch am Ende fasst nochmals zusammen, dass die Getreideernten reichlich ausfallen und genug Überschuss bleibt. Es enthält die Warnung, mit der Aussaat nicht zu spät anzufangen und auch mit der Seidenraupenzucht nicht zu spät zu beginnen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass es schon früh im Jahr warm genug ist, um mit der Landwirtschaft zu beginnen.
Somit kann die Saat im Sommer aufgehen und die Ernte in den drei Wintern reichlich sein. Mit den drei Wintern sind die drei Wintermonate November, Dezember und Januar gemeint.
Die Situation stellt offensichtlich günstige Bedingungen für eine gute Ernte dar. Auf heutige Verhältnisse übertragen kann sich dies auf Investments oder Bemühungen zum Wachstum im Allgemeinen beziehen.
Das bedeutet, wer frühzeitig anfängt zu investieren oder aktiv an seinem Erfolg zu arbeiten, der kann sich im Winter über die Resultate freuen. Sein Geld gut anzulegen und nachhaltige Vermögenswerte aufzubauen, ist angesichts der angekündigten Inflation sicherlich eine gute Idee.
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